Dos and Dont’s im Umgang mit Prostituierten: Das müssen Freier beachten

Immer mehr Menschen – vorzugsweise Männer – buchen sexuelle Dienstleistungen bei Prostituierten oder Escorts. Dennoch wissen viele Kunden nicht: Was muss ich im Umgang mit Sexarbeitern beachten? Wie verhalte ich mich richtig? Die Sexworker-Community Kaufmich hat einen Guide veröffentlicht, der die wichtigsten Verhaltensregeln für faire Kommunikation und ein respektvolles Miteinander beim Paysex vorstellt, damit sich beide Seiten künftig wohlfühlen.


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Welche Paysex-Regeln gelten für meine Region?

Wie so oft gilt auch bei der Buchung einer Sexarbeiterin: Eine umfassende Vorbereitung ist das A und O! Das meint nicht zuletzt, dass man sich mit den Regeln, Gesetzen und örtlichen Gepflogenheiten für dieses spezielle Treffen auseinandersetzt.

Prostituierte in einem eigenen Rotlichtviertel
Foto: Alina Rosanova – Shutterstock.com

Zum Beispiel verhindert in einigen Städten wie München eine sogenannte Sperrbezirksverordnung, dass Escorts ihre Kunden in Hotels, die sich im Sperrbezirk befinden, besuchen. Manche Städte haben ein eigenes Rotlichtviertel oder einen Straßenstrich, wobei in einem vorgegebenen Bereich Prostitution erlaubt ist.

Darüber hinaus trat für Gesamtdeutschland im Oktober 2016 das Prostituiertenschutzgesetz (ProstSchG) in kraft, das bei käuflichem Sex den Gebrauch eines Kondoms vorschreibt – auch beim Oralverkehr. Dies dient gleichermaßen dem Schutz von Kunde und Sexarbeiterin. AO-Sex, also Sex ohne Kondom, ist keine Option.

Da Kontrollbehörden Prostituierte und Escorts regelmäßig auf die Einhaltung von Gesetzen überprüfen und Sicherheit ohnehin oberste Priorität hat, sollte man es als Kunde vermeiden, nach Ausnahmen zu fragen.

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Die Sexarbeiterin legt Grenzen und Tabus selbstständig fest

Sexuelle Vorlieben sind von Mensch zu Mensch verschieden. Ebenso ist nicht jede Sexarbeiterin zu jeder Sexpraktik bereit, sondern setzt gewisse Grenzen und legt Tabus fest.

Als Kunde sollte man die Prostituierte oder Escort daher nach den eigenen Wünschen auswählen. Ist man beispielsweise an Analsex, Girlfriend-Sex, Natursekt, Fußfetisch oder BDSM interessiert, sollte man zu keiner Dame gehen, die diese Praktiken selbständig als Tabu definiert hat.

Grenzen auszuloten lohnt hier normalerweise nicht und führt nur zu Misstrauen. Tabu heißt Tabu und sollte akzeptiert werden. Ein verständnisvoller Umgang ist diesbezüglich wichtig.

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Finanzielles sollte vorher geklärt werden ‒ unaufgefordert!

Sexarbeiterin erhält Geld zu Beginn des Sextreffens
Foto: Ronald Rampsch – Shutterstock.com

Ein respektvolles und höfliches Auftreten gegenüber der Sexarbeiterin – schon beim Vorabgespräch per Telefon oder schriftlich per E-Mail – macht es natürlich leichter. Das beinhaltet auch, dass man Dinge offen anspricht, nicht zuletzt den finanziellen Aspekt.

Damit der Sex später unbelastet von diesem Thema stattfinden kann, sollte man als Kunde daher am besten unaufgefordert direkt zu Beginn die vereinbarte Summe überreichen. Das zeigt der Sexarbeiterin dann auch gleich, dass sie einem Vertrauen kann. In Folge steht dem lustvollen Erlebnis nichts mehr im Wege.

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Mit einem gepflegten Äußeren macht der Sex mit einer Escort gleich doppelt so viel Spaß

Aussehen ist bekanntlich nicht alles, aber eine gepflegte Hülle vermittelt nun mal einen guten ersten Eindruck.

Das heißt nicht, dass man optisch ein Adonis 2.0 sein muss – wer ist das schon? Vielmehr geht es um Körperhygiene. Vor dem Date mit einer Sexarbeiterin sollte man duschen, Haare waschen, Zähneputzen und was sonst noch zur Körperpflege dazugehört. Und nicht vergessen, auch seinen besten Freund zwischen den Beinen inklusive der beiden Kronjuwelen zu reinigen.

Empfängt man eine Escort bei sich zu Hause, sollte man zudem eine geputzte und aufgeräumte Wohnung vorzeigen können und der Dame ein sauberes Handtuch bereitlegen, damit diese sich nach dem Sex duschen und abtrocknen kann.

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Alkohol und Viagra sind mit Vorsicht zu genießen

Freier verzichtet auf Alkohol vor Date mit Escort
Foto: M-Production – Shutterstock.com

Nervosität vorm Date mit einer Prostituierten oder Escort ist völlig normal. Gerade wenn es für einen das erste Treffen dieser Art ist.

Die Aufregung mit Alkohol zu betäuben, wäre dennoch keine gute Idee. Denn dadurch schwinden die Hemmungen, das Stehvermögen kann nachlassen und womöglich steigert es die Aggressivität. Keine gute Grundlage für eine erotische Stimmung und ein lustvolles Miteinander.

Ebenso sollte man keine potenzsteigernden Mittel einnehmen – und wenn, dann nur in Absprache mit der Sexarbeiterin. Viagra, Poppers und Co. haben nämlich eine Reihe von Nebenwirkungen, zum Beispiel können sie, ähnlich wie Alkohol, aggressiv machen.

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Keine Fragen über das Privatleben der Prostituierten

Eines sollte man nicht vergessen: Obwohl es um Sex und lustvolle Momente geht, ist käufliche Liebe immer noch der Beruf der Sexarbeiterin. Sie verdient damit ihr Geld.

Deshalb wäre es unpassend, zu private Fragen zu stellen. Denn die meisten Sexarbeiterinnen trennen ihr Privatleben strikt von ihrem Beruf – und das aus gutem Grund.

In der Gesellschaft bestehen trotz zunehmender Toleranz und Akzeptanz nämlich immer noch gewisse Vorurteile gegenüber Prostituierten und Escorts. Sexarbeit wird nicht von allen anerkannt, weshalb viele Frauen, die in diesem Gewerbe arbeiten, dies heimlich tun. Nicht einmal Freunde und Familie weihen sie ein.

Dennoch kann es vorkommen, dass eine Sexarbeiterin von sich aus private Dinge ausplaudert. Sollte das der Fall sein, kann man natürlich gerne darauf eingehen. Aber wirklich nur dann.

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Der Unterschied zwischen Pornos und realem Sex mit einer Hure

Mann hat respektvollen Sex mit einer Hure
Foto: OLJ Studio – Shutterstock.com

Wer schon einmal einen Erotikfilm gesehen hat – und das gilt sicherlich für die meisten – sollte sich davor hüten, beim Sex mit einer Prostituierten oder Escort ähnliche Höchstleistungen erbringen zu wollen. Denn: Pornos sind gestellt, geschnitten und spiegeln daher nur bedingt die Realität wider.

Ein Escort-Date sollte man daher nicht mit Sex wie im Porno verwechseln, das führt schnell zu Versagensängsten. Einfach ruhig bleiben, die Nervosität ablegen und sich ins Gedächtnis rufen, dass bei realem Sex nicht immer alles so glatt läuft, wie es Pornodarsteller aussehen lassen.

Allerdings bieten einige Escorts auch eine Porno-Erfahrung an, was eine Umschreibung dafür ist, dass es bei ihnen nicht zärtlich, sondern besonders wild und versaut zur Sache geht.

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Mehr Anonymität durch Wahl eines Pseudonyms

Nicht nur viele Sexarbeiterinnen wollen ihre Identität weitestgehend geheim halten, den Kunden geht es oft nicht anders. Schließlich erzählt man nicht einmal dem besten Freund gerne, dass man für Sex bezahlt hat.

Doch selbst Verschwiegenheit schützt nicht davor, dass dieses pikante Geheimnis ungewollt an die Öffentlichkeit gelangt. Für mehr Anonymität und Diskretion gibt es jedoch eine ganz einfache Möglichkeit: Anstatt unter seinem echten Namen ein Sex-Treffen mit einer Prostituierten oder Escort zu buchen, verwendet man einfach ein Pseudonym.

Auch viele Sexarbeiterinnen verschleiern auf diese Weise ihre Identität. Warum es ihnen als Kunde also nicht einfach gleichtun?

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Romantik spielt bei Sexarbeit keine Rolle

Romantik ist bei der Sexarbeit tabu
Foto: sakkmesterke – Shutterstock.com

Das Sprichwort „Geschäft ist Geschäft” gilt auch für den Paysex-Bereich. Wer eine Prostituierte oder Escort bucht, sollte nicht mit dem Gedanken spielen, dass sich aus dem Treffen mehr als ein einmaliges, lustvolles Erlebnis entwickelt. Spaß ohne Verpflichtungen lautet die Devise, keine Liebesbeziehung oder Romantik.

Das bedeutet auch, dass man eine Sexarbeiterin, die man kürzlich noch besucht hat, nicht anspricht, sollte man sie zufällig auf der Straße treffen. Schon gar nicht, wenn sie in Begleitung unterwegs ist. Sollte das Signal hingegen von ihr ausgehen und sie einen grüßen, kann man das natürlich erwidern. Unaufgefordert sollte man allerdings nichts dergleichen tun.

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Achtsam sein und Prostituierten in einer Zwangslage helfen

Eine sehr wichtige Regel: Stellt man fest, dass eine Sexarbeiterin ihre Tätigkeit nicht freiwillig ausübt, sollte man diese unbedingt darauf ansprechen und gegebenenfalls die Polizei verständigen. Denn leider ist Zwangsprostitution immer noch ein Thema.

Ist die verbale Verständigung mit der Prostituierten oder dem Escort aufgrund einer Sprachbarriere nicht möglich, sollte man es trotzdem versuchen. Falls notwendig mit Händen und Füßen.

Kunden, die wegschauen und das Leiden einer Sexarbeiterin ignorieren, machen sich unweigerlich mitschuldig. Anonym Anzeige zu erstatten ist daher nicht bloß eine moralische Verpflichtung, sondern ein rechtliches Muss.

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