Femdom: Bei dieser BDSM-Spielart gibt die Frau den Ton an

Wenn die Frau die Kontrolle übernimmt und ihr Partner zum Sklaven degradiert wird, befinden wir uns in der faszinierenden Welt des Femdom. Eine Vorliebe, die immer mehr Anklang findet. Aber warum ist das so? Was reizt so viele Männer und Frauen an dem Spiel mit der weiblichen Dominanz? Und welche Praktiken leben Femdom-Anhänger aus? Wir verraten es.

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Was bedeutet Femdom?

„Femdom” setzt sich aus den englischen Begriffen „Female” und „Dominance” zusammen, was auf Deutsch so viel bedeutet wie „weibliche Dominanz”. Demnach geht es bei dieser BDSM-Praktik um eine Frau, die gegenüber einem Mann oder einer anderen Frau Dominanzverhalten zeigt. Beide Partner empfinden bei dieser Art des Rollenspiels Lustgewinn – sowohl der dominante Part, auch „Top” genannt, als auch der unterwürfige Part, auch „Bottom” oder „Sub” genannt.

Frau in einer Leder Corsage streichelt Mann am Oberkörper
Foto: edma – 123RF.com

Der Begriff „Femdom” wird in zweierlei Weise verwendet: Zum einen für die BDSM-Praktik selbst, zum anderen für die Frau, die den dominanten Part einnimmt.

Wichtig ist zudem, dass es sich bei einer Femdom nicht um eine Domina handelt. Zwar besitzen sowohl Femdom als auch Domina eine sadistische Ader und leben diese durch ihre Tätigkeit aus, allerdings wird eine Domina vom Sub dafür bezahlt, ihm mit Dominanzverhalten Lust zu bereiten. Dominas praktizieren somit kommerziell, während ein Femdom-Date für gewöhnlich im privaten Rahmen stattfindet.

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Femdom-Praktiken: Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt

Wer Interesse an einer Session mit einer dominanten Frau hat, kann sich auf eine gewaltige Vielfalt an möglichen Spielarten freuen. Alles, was beiden Partnern Spaß macht und die Fantasie zulässt, kann in ein solches erotisches BDSM-Abenteuer integriert werden.

Bondage: Wohl eine der bekanntesten Femdom-Praktiken. Der Sub wird hierbei vom Top mit mehreren Seilen, Knebeln oder Handschellen gefesselt. Hierbei werden die Grenzen des Gefesselten berücksichtigt.

Spanking: Lustvolle Schläge auf den Hintern mit der Hand oder Werkzeugen wie Peitsche oder Gerte. Der Spankee (Sub) signalisiert dem Spanker (Top), wie hart die Schläge sein dürfen. Einige bevorzugen statt Hinternversohlen auch sanfte Schläge auf die Fußsohlen oder seltener auf andere Körperteile.

Petplay: Der Sub schlüpft in die Rolle eines Tieres. Meist werden Hunde nachgeahmt, die von der Femdom an die Leine gelegt werden. Aber auch Kühe, Pferde oder Schweine sind in der Szene sehr beliebt.

Blonde Frau zieht einen Mann an einem Halsband
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Erziehungsspiele: Auch Spanking gehört zu den Erziehungsspielen. Allerdings umfasst diese Variante des Femdom-Sex noch weit mehr. So werden Reinigungsrituale wie Bodenschrubben oder Stiefelputzen ebenfalls unter Erziehungsspiele subsumiert.

Tease & Denial: Hierbei handelt es sich um das Wechselspiel zwischen Scharfmachen und Verweigern. Der Sklave wird von seiner Femdom bis an die Grenzen erregt, nur um dann kurz vorm Höhepunkt mit Verweigerung bestraft zu werden. Somit ist auch Orgasmuskontrolle ein wichtiger Aspekt dieser Praktik.

CBT: Abkürzung für „Cock and Ball Torture”: Hierbei werden dem Penis und/oder Hodensack des Subs durch Abbinden, leichte Elektroschocks oder Tritte Schmerzen zugefügt.

Feminisierung: Die Femdom erniedrigt ihren Sub durch ein Rollenspiel, in dem dieser in die Rolle einer Frau gezwungen wird. Dies geschieht entweder durch das Tragen von Dessous oder anderer weiblicher Kleidung oder durch das Annehmen von Verhaltensweisen, die kulturell und gesellschaftlich eher mit Frauen in Verbindung gebracht werden.

Facesitting: Die Herrin setzt sich mit ihrem Po auf das Gesicht des Subs und raubt diesem die Luft. Hierbei geht es im Femdom-Kontext weniger um Oralsex, sondern vielmehr um Atemkontrolle.

Trampling: Der Sklave befindet sich in liegender Position, während die Femdom über seinen Körper läuft oder darauf steht – auch mit hochhackigen Schuhen.

Frau drückt einen Mann mit roten High Heels auf den Boden
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Spitting: Weibliche Dominanz durch Anspucken des Subs. Meist wird auf die Haare oder ins Gesicht gespuckt. Es können allerdings auch bestimmte Kleidungsstücke wie die Stiefel anvisiert werden.

Fußfetisch: Obwohl vielen diese Praktik wohl unabhängig vom BDSM-Kontext bekannt sein dürfte, ist sie auch unter Femdoms sehr verbreitet. In der Praxis zeigt sich das dann so, dass sich der devote Part von den Füßen des Tops angezogen fühlt und diese leckt und streichelt.

Natursekt: Das Urinieren der Herrin auf den Sub, meist muss er das Pipi auch trinken. Diese Praktik wird auch als „Golden Shower” bezeichnet.

Pegging: Mittels eines Strap-On penetriert die Femdom ihren Partner anal. Hierbei kommt in der Regel Gleitmittel zum Einsatz.

Melken: Die Femdom stimuliert ihren Sub so lange, bis dieser einen Orgasmus hat und es zum Samenerguss kommt. Die Stimulation kann sowohl über den Penis als auch über die Prostata stattfinden.

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Anleitung und Tipps für eine lustvolle Femdom-Session

Es ist wichtig zu wissen, dass eine Femdom-Session nur mit klaren Regeln gut funktioniert. Beide Partner sollten somit vorab den genauen Ablauf miteinander besprechen. Was wird gemacht, welche Werkzeuge werden verwendet und wie weit möchte man gehen?

Dennoch sollte nicht gänzlich auf Spontanität verzichtet werden. Einfälle, die erst aus der Situation heraus entstehen und beiden gefallen, sollten demnach unbedingt umgesetzt werden.

Des Weiteren sollten sich Femdom und Sub vor der Session auf ein einfaches Codewort wie „Mayday” einigen. Wird eine Praktik als unangenehm empfunden, kann diese durch Nennung dieses „Safewords” unkompliziert abgebrochen werden. Und auch bei Femdom steht Sicherheit an erster Stelle, entsprechend wichtig ist ein verantwortungsvoller Umgang mit Peitsche und Co.

Zudem kann es für Neulinge hilfreich sein, im Vorhinein zu üben. Das gilt sowohl für den dominanten Part als auch für den Sub. Übungen, bei denen man sich vorstellt, dass man dem Partner Befehle erteilt, oder man die Werkzeuge einfach mal an sich selbst ausprobiert, sind hier zu empfehlen.

Es gibt auch spezielle Workshops, in denen Frauen lernen können, dominanter zu werden. Dabei werden auch Feinheiten trainiert – bspw. ein dominanter Tonfall beim Sprechen oder eine entsprechende Körperhaltung während der Session.

Femdom-Foren zum Austausch mit anderen Liebhabern von weiblicher Dominanz

Dank zahlreicher Foren zur Femdom-Vorliebe ist man im Zeitalter des Internets gut vernetzt und hat sehr einfach die Möglichkeit, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen, Fragen zu stellen, von Erfahrungen zu berichten und Tipps von anderen Community-Mitgliedern einzuholen. Besonders für Anfänger ist diese Informationsquelle Gold wert. Ein sehr bekanntes Forum ist der Femdom-Bereich von Joyclub.de ebenso wie die Website Fetisch.de.

Im Übrigen sind Femdom-Foren auch gut dafür geeignet, Kontakte zu knüpfen und ein Date zu vereinbaren. Wer es allerdings in erster Linie auf Femdom-Dating abgesehen hat, sollte sich darüber hinaus auf speziellen BDSM-Portalen für Sextreffen umschauen.

Buchcover Claudia Varrin Die Lust auf weibliche Dominanz
Foto: Thalia

Nicht nur Foren können Tipps und Inspiration in Sachen Femdom liefern. Ein weiterer hilfreicher Zugang zu wertvollen Infos sind Blogs wie Weibliche Dominanz oder FemDomBeziehung.

Wer sich hingegen lieber auf klassischem Wege per Lektüre eines Buches informiert, hat ebenfalls eine große Auswahl. Zu empfehlen ist „Die Lust auf weibliche Dominanz” von Claudia Varrin. Es richtet sich vor allem an Einsteiger, die gerade erst damit angefangen haben, zusammen mit dem Partner die Welt des Femdom zu entdecken.

Gibt es Femdom-Pornos?

Einige kostenlose BDSM-Tube-Seiten sind auf Femdom-Sex-Videos spezialisiert. Die meisten allgemeinen Porno-Portale wiederum führen „Femdom” zumindest als eigenständige Kategorie auf.

Grundsätzlich decken derartige Filme das gesamte Spektrum ab, was die Spielart mit der weiblichen Dominanz zu bieten hat. Jedoch sind einige Praktiken beliebter als andere und treten daher in Pornos häufiger auf. Das gilt beispielsweise für Analsex mit Strap-On, Fußfetischismus oder Bondage.

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Mehr als bloß eine Session: Femdom in der Ehe oder einer Beziehung

Mit dem Partner oder wechselnden Sexualpartnern Femdom hin und wieder auszuleben, ist nur eine Variante, diese Vorliebe zu praktizieren. Deutlich intensiver und herausfordernder ist da die Beziehungs-Variante, welche die Vorliebe für weibliche Dominanz auf die Spitze treibt. Die Rede ist von FLR (Female led Relationship).

Frau sitzt auf einem Stuhl und drückt einen knienden Mann mit dem Kopf nach unten
Foto: olgaosa – 123RF.com

Bei FLR handelt es sich um eine Femdom-Beziehung – meist sogar Ehe – in der die Frau die komplette Kontrolle hat. Heißt im Klartext: Die Vorliebe für Female Domination wird nicht nur in einzelnen Sessions praktiziert, der ganze Alltag wird danach ausgerichtet. Femdom wird zum Mittelpunkt des Lebens. Hierbei einigen sich beide Partner auf eindeutige Verhaltensweisen und Rituale wie bspw. morgens beim Frühstück deckt der Sub den Tisch. Eine Verletzung der Regeln führt zur Bestrafung des Subs.

Es ist durchaus möglich, dass FLR als einzelne Sessions begonnen hat, die sich erst mit der Zeit zu einer Beziehung weiterentwickelt hat.

Femdom-Partys: In der Gruppe macht Sklaven-Bestrafung gleich mehr Spaß!

Wer seine Vorliebe für dominant veranlagte Frauen gerne gemeinsam mit anderen ausleben möchte, sollte den Besuch einer BDSM-Party in Erwägung ziehen. Der Ablauf eines solchen Events ist schnell erklärt: Mehrere Sklaven stellen sich einer oder mehreren Femdom(s) vor und werden gleichzeitig „gequält”.

Femdom-Partys findet man in einschlägigen BDSM-Foren. Zum Beispiel bewirbt Joyclub regelmäßig solche Veranstaltungen.

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