Länge und Umfang des Glieds sind für viele Männer bedeutsame Zahlen. Bereits im Teenageralter beginnen die meisten damit, ihren Penis zu vermessen. Im Laufe der Jahre wird dann immer wieder geprüft, ob womöglich ein Zentimeter dazu gekommen ist. Außerdem werden die Werte gerne mit denen von anderen Männern verglichen.
Doch wie misst man den Penis eigentlich richtig?
Wir haben uns etablierte Methoden zum Messen der Penisgröße angeschaut und im Folgenden für dich zusammengefasst.
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Verzerrte Studienergebnisse: Falsche Messung der Penislänge?
Zunächst wollen wir einen Blick auf vergangene Studien zur Ermittlung der durchschnittlichen Penisgröße von Männern werfen. Dabei fällt auf, dass viele Studienleiter – vom Sexualforscher Alfred Kinsey bis zum Kondomhersteller Durex – sich bei ihren Umfragen auf die Selbstangaben ihrer Probanden verlassen haben.
Entsprechend hoch waren die Ergebnisse, die Kinsey-Studie ergab beispielsweise eine durchschnittliche Penislänge von 15,77 Zentimetern und einen Umfang von 12,32 Zentimetern.
Eines der ersten Forscherteams, das die Messung der Penisgröße durch Urologen in einem klinischen Umfeld professionell durchführen ließ, war das King's College um Dr. David Veale im Jahr 2014.
In Folge dessen mussten die Werte für einen Durchschnitts-Penis drastisch nach unten korrigiert werden: 13,12 Zentimeter Länge und 11,66 Zentimeter Umfang wurden im Rahmen der Studie ermittelt.
Das zeigt: Entweder wollten oder konnten viele Männer ihr Glied nicht richtig selbst messen, sodass es bei den älteren Studien offenbar massenweise zu falschen Selbstauskünften kam.
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Penislänge richtig messen
Wie sind die Experten des King`s College beim Penislänge messen vorgegangen? Sie wandten vorrangig die Messmethode „Bone Pressed Flaccid Length“ (BPFL) an.
Dabei wird das Glied im schlaffen Zustand langgezogen. Anschließend wird ein Messinstrument, beispielsweise ein durchsichtiges Lineal, auf dem Penisrücken platziert. Der Lineal-Anfang wird gegen das Schambein gedrückt. Durch das feste Reindrücken des Lineals soll verhindert werden, dass eventuelles Fett den Schamhügel verdeckt und das Glied damit bei der Messung an Länge einbüßt.
Für viele Studienteilnehmer war es nicht einfach, im klinischen Umfeld eine vorzeigbare Erektion zu bekommen. Daher zogen die Wissenschaftler die schlaffen Penisse für die Messungen lang – laut Urologen resultiert daraus relativ genau die Länge wie im erigierten Zustand.
Doch weg von den Studien – wie misst man die Penislänge privat bei sich zuhause?
Um die Penisgröße zu ermitteln, kann das beste Stück entweder im erigierten oder ebenfalls im schlaffen, langgezogenen Zustand gemessen werden. Einfach ein Lineal oder Maßband nehmen und wie beschrieben vom Schambein bis zum äußersten Ende der Eichelspitze messen. Die Vorhaut wird nicht dazugezählt – egal ob das Glied beschnitten ist oder nicht.
Grundsätzlich gilt: Um die Länge des Penis zu messen, nimmt man immer dessen erigierten bzw. langgezogenen Zustand als Grundlage. Nur in diesem Zustand lässt sich die Länge mit anderen Werten vergleichen. Der Grund dafür ist, dass es zwei Arten von Penissen gibt.
Die eine Art bezeichnet man als „Blutpenis“ – hier wird das schlaffe Glied bei Erregung deutlich größer. Die andere Art wird „Fleischpenis“ genannt. Es handelt sich um Penisse, die bereits im schlaffen Zustand beachtlich groß sind und meist nur noch minimal wachsen, wenn sie erigiert sind.
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Penisumfang richtig messen
Auch beim Penisumfang messen gibt es eine etablierte Vorgehensweise.
Idealerweise nimmt man ein Maßband zur Hand und setzt an der dicksten Stelle des Glieds an. Um tatsächlich die weiteste Stelle zu finden, misst man am besten mehrmals hintereinander.
Wer kein Maßband griffbereit hat, kann auch ein Stück Schnur oder ein dünnes Geschenkband nutzen um seinen Penisdurchmesser herauszufinden. Die Schnur wird um den breitesten Punkt des Glieds gelegt und anschließend wird ihre Länge mit einem herkömmlichen Lineal abgemessen.
Die Eichel zählt übrigens nicht als Messpunkt, auch wenn sie die dickste Stelle am Penis ist.
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Faktoren, die den Penis schrumpfen lassen
Bevor man mit der Penismessung loslegt, sollte man zusehen, dass der kleine Freund nicht durch äußere Faktoren vorübergehend geschrumpft wird und dadurch an Länge einbüßt.
Typische Schrumpf-Einflüsse sind kaltes Wasser, beispielsweise beim Baden, und kaltes Wetter. Krankheit und Müdigkeit können sich ebenfalls negativ auf die Größe des Glieds auswirken. Auch bei nicht-sexuell verursachter Aufregung, etwa vor einem wichtigen Termin, kann der Penis um mehr als 5 Zentimeter schrumpfen.
Um die Penisgröße richtig messen zu können, müssen diese Faktoren ausgeschlossen werden. Ein guter Zeitpunkt für die Messung ist zum Beispiel kurz vor dem Masturbieren – wenn man entspannt ist und sich ohnehin Zeit und Ruhe nimmt.
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Welche Vorteile hat das Penis ausmessen?
Wer seine Penisdicke gemessen hat, kann mit Hilfe dieser Werte passende Kondome kaufen.
Bekanntlich gibt es Gummis in unterschiedlichen Größen, die meist auf der Verpackungsrückseite angegeben sind. „Kingsize“ steht für die besonders großen, „Slim“ für die eher kleinen Kondome. Steht kein Namenszusatz auf der Packung, handelt es sich um ein Standardkondom mit einer üblichen Länge von 18,5 Zentimetern und einer Breite von 5,2 Zentimetern.
Für die Kondomauswahl muss insbesondere die Breite des Penis richtig gemessen sein – die Länge ist zweitrangig. Denn wenn das Kondom ein wenig zu lang ist, rollt man den Rest einfach nicht aus. Ist es zu klein, dann ist es unproblematisch, wenn 2-3 Zentimeter am Ansatz des Glieds unbedeckt bleiben.
Eine grobe Formel zur Berechnung der richtigen Kondomgröße ist: gemessener Penisumfang geteilt durch 2.
Wer seinen Penis regelmäßig misst, hat neben der korrekten Kondomauswahl einen weiteren Vorteil: Das Glied wird automatisch häufiger begutachtet und eventuelle Veränderungen, Geschlechtskrankheiten oder Verletzungen können so besser erkannt und beobachtet werden.
Außerdem gewinnt man durch die Messungen ein Gefühl für die Wirklichkeit. Viele Männer denken nämlich, ihr Penis wäre zu klein, obwohl sie normal bestückt sind. Dabei vergleichen sie ihr Glied mit anderen Penissen meist im schlaffen Zustand – so wie sie es zum Beispiel in der Umkleidekabine im Schwimmbad wahrnehmen. Wie bereits oben beschrieben, ist aber nur das erigierte Glied vergleichbar. Wer seine Penislänge also im erigierten Zustand häufiger misst, bekommt ein besseres Gespür für tatsächliche Größen.
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Penisbreite per App berechnen
Für alles gibt es heutzutage eine App, sagt man. Und so verwundert es nicht, dass es sogar Smartphone-Apps zur Berechnung des Penisumfangs gibt.
Die App „Measure Your Penis“ bietet eine Art digitales Lineal, mit dem sich die Penisbreite am Smartphone messen lässt. Ziel ist es, die passende Kondomgröße zu ermitteln.
Und so funktioniert das Ganze: Auf dem Bildschirm wird der Penis platziert, wobei dessen linker Rand an der Nulllinie angelegt wird. Nun schaut man auf der rechten Seite, in welchen Farbbereich des Lineals das Glied gelangt. Jedem Farbton sind passende Kondomgrößen zugeordnet, sodass man genau weiß, welche Größe man benötigt, wenn die Penisbreite bis in den Farbbereich XY hineinragt.
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