Worauf kommt es bei gutem Sex an? Damit beschäftigt sich eine von Secret.de in Auftrag gegebene Umfrage. Das Ergebnis ist eindeutig: Gefühle, Leidenschaft und Begehren sind den Deutschen besonders wichtig.
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Attraktivität wird überbewertet
Um herauszufinden, was die Quintessenz von gutem Sex ist, hat das Marktforschungsinstitut GfK im Auftrag des Casual-Dating-Portals Secret.de 1.000 Männer und Frauen aus Deutschland im Alter von 18 bis 74 befragt. Die Ergebnisse der repräsentativen Umfrage zeigen, dass je nach Geschlecht und Alter andere Kriterien guten Sex ausmachen.
Am meisten überrascht, dass den Deutschen beim Sex Attraktivität entgegen der landläufigen Meinung nicht so wichtig zu sein scheint. Lediglich 26 % der befragten Männer und sogar nur 9 % der befragten Frauen geben an, beim Liebesspiel auf einen attraktiven Körper wert zu legen. Zusammengenommen ist also für weniger als jeden fünften Umfrageteilnehmer ein hübsches Aussehen zur Befriedigung der eigenen Lust unabdingbar. Jedoch ist insbesondere bei den Männern festzustellen, dass Attraktivität im jungen Alter noch eine gewisse Wichtigkeit besitzt, im gehobenen Alter dann allerdings keine allzu große Rolle mehr spielt. So geben von den männlichen Befragten zwischen 18 und 29 immerhin noch ganze 42 % an, dass ihnen durch einen attraktiven Körper der Sex erheblich versüßt wird.
Das Vorurteile jedoch nicht immer falsch sind, wird daran deutlich, dass mit Abstand am wenigsten guten Sex vom Intellekt des Sexpartners abhängig machen. Gerade einmal 4 % der Befragten ist es wichtig, einen klugen Kopf im Bett zu haben. Dass es beim Sex auf andere Dinge als den Verstand ankommt, konnte in dieser Umfrage also einmal mehr bestätigt werden.
Gefühle, Leidenschaft und Begehren sind am wichtigsten
Wirklich wichtig für guten Sex ist den Deutschen etwas ganz anderes als Attraktivität. 50 % der Männer und 59 % der Frauen sagen, dass Gefühle das A und O für erstklassigen Sex sind. Mit insgesamt 55 % sind sich darüber mehr als die Hälfte der Befragten einig. Knapp dahinter sind für 53 % (Männer: 54 %, Frauen: 52 %) sowie 50 % (Männer: 50 %, Frauen: 50%) der Teilnehmer begehren und begehrt werden die entscheidenden Faktoren für erfüllenden Sex.
Interessant ist vor allem wie wichtig begehren und begehrt werden in den unterschiedlichen Altersgruppen ist. Insbesondere bei den Männern konnte diesbezüglich eine bemerkenswerte Entwicklung im Altersverlauf festgestellt werden. So legen von den männlichen Befragten zwischen 18 und 29 gerade einmal 30 % wert auf diesen Aspekt, während es bei den 50- bis 59-jährigen satte 57 % sind, also fast doppelt so viele. Bei den Frauen sieht es ein bisschen anders aus. Mit 60 % erreicht begehren und begehrt werden hier zwischen 30 und 39 Jahren den Peak. In den anderen Lebensphasen hat dieser Aspekt nur noch für 50 % der weiblichen Befragten eine hohe Priorität.
Andrea Bräu, Sexualtherapeutin und Expertin von Secret.de, sagt dazu: „Wirkliches Begehren erfordert Augenhöhe, ein stabiles Selbstwertgefühl und Reife.“ Sie führt weiter aus: „Außerdem wird Männern mit zunehmendem Alter die innere Verbindung zur Partnerin immer wichtiger, was die Umfrageergebnisse darüber hinaus belegen.“
Mehr Intimität im Alter
Für 25 % der befragten Männer und Frauen ist eine romantische Atmosphäre, ein ausgiebiges Vorspiel und Spontanität wichtig für guten Sex. Mit 29 % legen die männlichen Umfrageteilnehmer darüber hinaus noch auf Experimentierfreude wert. Von den weiblichen Teilnehmern ist dieser Aspekt hingegen nur für 16 % wichtig.
Ebenso wird für 40 % guter Sex stets von Nähe begleitet. Hier ergibt sich aus der Umfrage die Tendenz, dass Nähe, Romantik und Intimität ab 50, also im gehobenen Alter, immer wichtiger werden. Das gilt vor allem für Frauen. Bräu hat dafür eine Erklärung: „Gerade Frauen wissen, wo sie stehen, werfen Erwartungen – vor allem an sich selbst – über Bord. Sie sind innerlich angekommen und können sich fallen lassen, genießen auch Erotik viel intensiver und entspannter, erleben Sex als Energiequelle.“ Weiter heißt es: „Das wirkt anziehend und erklärt, warum oft auch jüngere Männer in sexueller Hinsicht auf reifere Frauen stehen.“
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Was bei den Frauen festzustellen ist, gilt aber auch – zumindest in Teilen – für die Männer. Auch die männlichen Befragten über 50 verbinden guten Sex oft mit Romantik, Nähe und Intimität. Bräu erklärt, was eigentlich jedoch viel wichtiger ist, als die konkreten Vorlieben für guten Sex: „Doch unabhängig von diesen einzelnen Aspekten – und vor allem unabhängig von einzelnen Vorlieben wie Kuschelsex oder Fesselspiele – ist eines wichtig: Dass wir den anderen wahrnehmen und selbst wahrgenommen werden.“
Wir halten also fest: Sex wird im Alter besser. Neben reinem Geschlechtsverkehr kommen Aspekte wie Romantik, Nähe und Intimität hinzu. Demzufolge ist es mit mehr Lebenserfahrung auch einfacher möglich, zu beurteilen, was guten Sex tatsächlich ausmacht.