No Nut November: 30 Tage ohne Masturbation – die Hintergründe

Ein neuer Trend erobert das Internet: Der „No Nut November“. Einen Monat lang verzichten weltweit Männer auf Selbstbefriedigung und prahlen im Netz mit ihren Erfolgen. Das Ziel der Challenge ist ein bewussterer Umgang mit der eigenen Sexualität.

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Was ist der „No Nut November“?

Internet-Trends gab es in den vergangenen Jahren viele. Am bekanntesten ist wohl die „Ice Bucket Challenge“, bei der sich die Teilnehmer einen Eimer eiskaltes Wasser über den Kopf gegossen haben. Der Sinn der Aktion war es, auf die Nervenkrankheit ALS aufmerksam zu machen und Spendengelder für deren Erforschung und Bekämpfung zu sammeln.

Ein Trend, der 2017 seinen Durchbruch schaffte, hat vielleicht nicht solch spektakuläre Karitativen-Hintergründe, ist bei der Netzgemeinde – vor allem der männlichen – aber ähnlich beliebt. Die Rede ist vom „N*o Nut November“ (deutsche Bedeutung: „November ohne Selbstbefriedigung“).

No-Nut-November-Meme

Wie die deutsche Übersetzung schon verrät, geht es beim „No Nut November“ um den Verzicht auf Selbstbefriedigung – den gesamten November über.

Weltweit treten Männer zu dieser Challenge an und berichten im Internet über ihre Erfahrungen. Einige führen Online-Tagebuch mit täglich neuen Einträgen, andere berichten nur am Ende des 30-Tage-Zeitraums. Und wieder andere basteln kreative Memes und sorgen mit diesen auf Social-Media für Belustigung.

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Im Video: No Nut November: Vorteile. Nachteile. No nut what?!

Entstehung des „No Nut November“

Eines vorweg: Es ist nicht zu 100 Prozent geklärt, wie und wann genau der „No Nut November“ entstanden ist. Allerdings sind einige Theorien und Mutmaßungen im Umlauf.

Am weitesten verbreitet ist die Annahme, dass der November-Trend auf die bereits 2011 entstandene „NoFap“-Bewegung zurückzuführen ist. Bei dieser geht es nämlich ebenfalls darum, nicht zu masturbieren – allerdings nicht nur einen Monat, sondern über einen längeren Zeitraum.

Denn „NoFap“ ist im Gegensatz zu „No Nut“ eher eine grundsätzliche Lebenseinstellung für mehr Glück und mehr sexuelle Zufriedenheit, aber weniger eine kurzfristige Challenge. Weil beide Phänomene jedoch das gleiche Thema haben, vermuten viele einen Zusammenhang.

Not Nut November Meme

Eine weitere Spekulation dreht sich darum, dass man sich beim „No Nut November“ am „Movember“ orientiert hat. Der „Movember“, ein Kofferwort aus „Mo“ für „moustache“ (zu Deutsch „Schnurrbart“) und „November“ ist eine Charity Aktion zugunsten der Erforschung von Prostata-Krebs, bei dem sich Männer im November einen Schnurrbart wachsen lassen.

Nun ist der „No Nut November“ zwar keine Charity-Aktion. Aber wegen des Monats November und der kreativen Wortschöpfung (Alliteration mit 3x „N“) ist es durchaus denkbar, dass man sich den „Movember“ zum Vorbild genommen hat.

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Regeln des „No Nut November“

Die wichtigste Regel des „No Nut“-Monats: nicht masturbieren. Die Hände müssen im November aus der Hose bleiben. Auch Pornoseiten oder andere schlüpfrige Inhalte sind den gesamten Monat tabu.

Darüber hinaus legt jeder für sich selbst fest, was genau er unter einer einmonatigen Enthaltsamkeit versteht. Denn einen offiziellen Initiator, der die Spielregeln festlegt und überwacht, gibt es nicht.

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So verzichten etwa einige Männer nicht nur auf Masturbation, sondern gänzlich auf Sex. Oder einige Männer räumen sich drei Fehlversuche ein, weil sie dem Drang nach Handarbeit ab und an dann doch mal nicht widerstehen konnten. Die Rahmenbedingungen für den „No Nut November“ werden von jedem Teilnehmer also ganz individuell ausgestaltet.

Die allgemeingültigen Regeln des „No Nut“-Monats sind in englischer Sprache, leider nicht in Deutsch, auf der Homepage nonutnovember.org aufgeführt. Zudem befindet sich oben auf der Seite ein Countdown, der sekundengenau die verbleibende Laufzeit der Challenge anzeigt.

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Sinn und Zweck von einem Monat ohne Selbstbefriedigung

Warum eigentlich das ganze? Was erhoffen sich „No Nut November“-Anhänger von dem einmonatigen Masturbations-Verzicht?

In wenigen Worten: Ein positives Verhältnis zur eigenen Sexualität zu erlangen. Denn daran mangelt es vielen.

Not Nut November Meme Trump

Der Grund dafür ist, dass über sexuelle Themen – auch Masturbation – in der Gesellschaft kaum gesprochen wird, wir aufgrund von Internetpornografie und Freizügigkeit in Werbung und TV gleichzeitig aber auch ständig damit konfrontiert sind. Und der „No Nut November“ soll nun in gewisser Weise dabei helfen, dieses ambivalente Verhältnis aufzulösen.

Man könnte auch sagen, dass der „No Nut“-Monat den Challenge-Teilnehmern Alternativen zu Selbstbefriedigung aufzeigen soll. Gehaltvollere Dinge wie etwa Sport treiben oder ein Musikinstrument erlernen.

Außerdem versprechen sich viele eine Verbesserung des Sexlebens mit der Partnerin oder dem Partner. Schließlich ist durch den Verzicht auf Masturbation eine Menge überschüssige Energie vorhanden.

Auswirkungen des „No Nut November“ auf die Gesundheit

Grundsätzlich gilt: Orgasmen sind gut für die Gesundheit. Sie dienen dem Stressabbau und stärken das Immunsystem langfristig. Somit wirkt sich Masturbation positiv auf den Körper aus.

Allerdings hängen die Auswirkungen eines Orgasmus auch immer davon ab, wie häufig man diesen erlebt. Wer beispielsweise jeden Tag mehrmals masturbiert, empfindet seinen Höhepunkt weniger intensiv als jemand, der eher selten Handarbeit betreibt. Und genau an diesem Punkt setzt der „No Nut“-Monat an.

Not Nut November Meme

Einer der Vorteile des „No Nut November“ ist es nämlich, dass man 30 Tage lang auf Masturbation verzichtet und daher in diesem Zeitraum keine Orgasmen hat. Denn die Orgasmen im Folgemonat werden dann wegen der langen Enthaltsamkeit deutlich intensiver empfunden.

Man könnte also davon sprechen, dass der „No Nut November“ den Effekt hat, sich bewusster mit dem Thema „Orgasmus“ und wie dieser wahrgenommen wird auseinanderzusetzen.

Außerdem hilft der „No Nut November“ beim Kampf gegen Porno- oder Masturbations-Sucht. Da einen Monat auf Selbstbefriedigung verzichtet wird, hat er sozusagen einen psychologischen Effekt. Und zwar in dem Sinne, dass man sich den exzessiven Umgang mit allem, was zum schnellen Höhepunkt führt, durch bewusst gewählte Abstinenz abgewöhnt.

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Auf „No Nut“ folgt „Destroy Dick“

Und wer sich für sein Durchhaltevermögen im „No Nut November“ so richtig belohnen möchte, für den hält Social-Media auch schon die nächste Challenge bereit: den „Destroy Dick December“.

Not Nut November Meme

Wie der Name verrät, geht es in dieser skurrilen Dezember-Aktion darum, so viel wie möglich zu masturbieren.

Es dauert eben nicht lange, bis neue verrückte Aktionen im Internet gehypet werden und sich zu einem regelrechten Trend entwickeln. Bleibt abzuwarten, ob der „Destroy Dick December“ einen ähnlichen Siegeszug wie der „No Nut November“ erfahren wird.

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