Das Sexgewerbe war in den vergangenen zweieinhalb Jahren von den Beschränkungen der Corona-Pandemie besonders stark betroffen. In der Konsequenz nahm die Zahl der Prostituierten in Deutschland auch 2021 weiter ab – um immerhin 5 % im Vergleich zum Vorjahr.
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Seit Corona sank die Zahl der Prostituierten um fast 50 %
Der Rückgang um 5 % mag vielleicht marginal erscheinen, dennoch verdeutlicht er einen Trend, der seit Anfang 2020, dem Zeitpunkt des Beginns der Pandemie, anhält.
Laut des statistischen Bundesamtes (Destatis) betrug die Zahl der nach dem Prostituiertenschutzgesetz (ProstSchG)bei den Behörden angemeldeten Prostituierten im Jahr 2019, also im Vor-Corona-Jahr, noch rund 40.400. 2021 beliefen sich die Registrierungen hingegen auf gerade einmal 23.700. Innerhalb von zwei Jahren sank die Zahl der Prostituierten also um fast die Hälfte.
Aber nicht nur viele Sexarbeiter waren durch das Berufsausübungsverbot während Corona dazu gezwungen, ihre Tätigkeit aufzugeben oder sie in die Illegalität zu verschieben, also ohne Anmeldung bei den Behörden. Auch Prostitutionsgewerbe waren sichtlich gebeutelt und wurden nicht selten aufgrund von Zwangsschließungen und den damit einhergehenden finanziellen Verlusten an den Rand des wirtschaftlichen Ruins getrieben.
Überraschenderweise hatte das jedoch keine statistischen Auswirkungen auf die Zahl der angemeldeten Betriebe, die Ende des vergangenen Jahres 2.290 betrug und damit im Vergleich zu 2020 gleichbleibend war. Interessant: 2019 waren mit 2.170 sogar weniger Prostitutionsgewerbe angemeldet.
Übrigens: Mit 93 % entfällt der Großteil des Prostitutionsgewerbes auf Prostitutionsstätten wie Bordelle.
Ein Großteil der Prostituierten stammt aus dem Ausland
Darüber hinaus geben die Statistiken Auskunft über die Altersverteilung der Ende des vergangenen Jahres registrierten Prostituierten. Wenig überraschend befindet sich mit 76 % ein Großteil von ihnen in der jungen oder mittleren Altersgruppe (zwischen 21 und 45 Jahre). Älter als 45 Jahre waren hingegen nur 21 % und sehr jung, also 18 bis 20 Jahre, gerade einmal 3 %.
Sexarbeit ist zudem nach wie vor eine beliebte Erwerbstätigkeit von Frauen aus dem Ausland. Denn die meisten hierzulande tätigen Prostituierten besitzen nicht etwa die deutsche Staatsangehörigkeit (19 %, 4.500), sondern die rumänische (36 %, 8.600). 11 % (2.600) der Prostituierten in Deutschland stammen aus Bulgarien und 6 % (1.500) aus Ungarn.