Damit ein Gummi beim Sex optimal schützen kann, kommt es auf die richtige Kondomgröße an. Aber wie lässt sich die Kondomgröße bestimmen? Von Kondomgrößen-Rechner bis Maßband anlegen – wir zeigen die verschiedenen Möglichkeiten auf.
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Warum es verschiedene Gummi-Größen gibt
Jeder Mann ist anders gut bestückt. Doch egal ob man einen breiteren oder schlankeren Penis hat – für jeden gibt es passende Kondome.
Unpassende Gummis rauben den Spaß am Sex, weil sie bspw. rutschen oder zwicken. Neben dem unangenehmen Gefühl gewährleisten sie dann auch keinen zuverlässigen Schutz vor HIV oder anderen sexuell übertragbaren Krankheiten.
Umso wichtiger ist es, die richtige Kondomgröße für sein Glied auszuwählen.
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Länge oder Breite – worauf kommt es an?
Viele denken, dass es bei der Auswahl von Kondomen auf deren Länge ankomme. Das ist jedoch falsch, entscheidend ist ihre Breite.
Wenn das Verhütungsmittel etwas zu kurz ist, sodass ein oder zwei Zentimeter des Penis-Ansatzes unbedeckt bleiben, dann ist das nicht weiter schlimm. Ist es zu lang, rollt man es einfach nicht komplett aus.
Die Breite ist jedoch maßgeblich für ein richtig passendes Kondom: Ist es zu eng, kann es einfach reisen. Ist es hingegen zu weit, kann es leicht vom Glied hinunterrutschen.
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Form, Material und Dicke
Für die richtige Kondomwahl spielen neben der Länge und Breite auch die Form, das Material und die Dicke des Gummis eine Rolle.
Die Passform ist bei jedem Kondom anders und ist insbesondere mit Blick auf dessen „Halt“ interessant. Manche Verhüterlis sind an der Spitze besonders weit geschnitten. Andere sind hinter der Eichel etwas enger. Und wieder andere werden zum Schaft hin breiter. Es gibt aber auch solche, die über ihre gesamte Länge komplett gleichförmig sind.
Schaut man sich das Material von Gummis an, so stellt man fest, dass diese vorrangig aus Latex hergestellt sind. Wer auf Latex allergisch reagiert, kann zu Alternativen aus dem Kunststoff Polyurethan greifen.
Wichtig ist auch die Dicke eines Kondoms. Pariser mit einer Wandstärke von 0,1 mm sind für „härteren“ Sex und die damit verbundenen Belastungen geeignet. Dünnere und damit Riss-anfälligere Gummis mit 0,05 mm Dicke oder weniger sollten dagegen nur bei vaginalem Blümchensex zum Einsatz kommen.
Welche Kondomgrößen gibt es?
Von Slim bis Kingsize – Kondome gibt es in verschiedenen Größen. Die Größen lassen sich normalerweise in Millimeter-Angaben auf der Packung ablesen.
Extra kleine Kondome fangen bei einer Breite ab etwa 47 mm an. Ein Standardkondom ist 52 mm breit. Größere, extra breite Kondome umfassen 57 mm und mehr.
Sind keine Hinweise auf der Verpackung zu finden, so handelt es sich höchstwahrscheinlich um eine „normale“ Kondomgröße von 52 mm Breite.
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Vorsicht bei XXL-Größenbezeichnung
Viele Kondomanbieter bieten ihre Gummis in drei Standardgrößen an: 49 mm, 52 mm und 55 mm. Die größten haben also einen Durchmesser von 55 mm. Diese werden dann häufig als XXL-Kondome bezeichnet und suggerieren, dass sie für übergroße Penisse geeignet wären.
Wie oben beschrieben gibt es jedoch auch spezielle Gummis mit 57 mm Breite und mehr. Bis zu 69 mm Durchmesser sind möglich.
Ist jemand gut bestückt, können die sogenannten XXL-Kondome vieler Anbieter mit 55 mm viel zu eng sein. Man sollte sich also nicht von XXL-Bezeichnungen täuschen lassen, die ihren Namen nicht verdient haben, und stattdessen direkt Kondome in der richtig gemessenen Größe bestellen.
Viele Männer kaufen Kondome in falschen Größen
Eine Untersuchung des Online-Kondomverkäufers Vinico hat ergeben, dass 80 % der befragten Männer viel zu große oder viel zu kleine Gummis kaufen. Befragt wurden 2.500 Männer im Alter von 16 bis 65 Jahren.
Aus dem Ergebnis lässt sich folgern, dass viele Männer ihre Penisgröße nicht realistisch einschätzen können. Oder dass sie nicht informiert sind und womöglich unbewusst auf Gummi-Standardgrößen vertrauen, die eigentlich gar nicht für sie geeignet sind.
Das Resultat der Studie kann auch so gelesen werden: Durch die falsche Verhüterli-Wahl setzen sich 80 % der Männer einem verstärkten Risiko von ungewollter Schwangerschaft und Infizierung mit sexuell übertragbaren Krankheiten aus.
Im Zweifelsfall die Standard-Kondomgröße
In Situationen, in denen man kein Gummi in der passenden Größe griffbereit hat, empfiehlt sich die Verwendung eines Kondoms mit Standardgröße.
Sicherheit geht vor – dieser Satz gilt auch beim Sex. Und es ist sicherer, ein Standardgröße-Kondom zu tragen, als gar keines. Während dem Verkehr empfiehlt es sich, immer wieder zu prüfen, ob der Pariser noch richtig sitzt.
Frauen, die für ihren Partner Gummis besorgen, sollten diesen vor dem Einkauf offen darauf ansprechen, welche Größe ihm passt. Ist dies nicht in Erfahrung zu bringen, ist auch hier der Griff zu Standard-Parisern mit 52 mm Breite besser als gar keine zu haben.
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Eigene Kondomgröße berechnen
Kondom zu klein, Kondom zu groß – damit solche bösen Überraschungen nicht entstehen, empfiehlt es sich, die benötigte Größe bereits vor dem Kauf zu kennen. Um die eigene Kondomgröße zu messen, gibt es verschiedene Methoden:
Kondomgröße mit dem Maßband bestimmen
Ein gewöhnliches Maßband findet sich in fast jedem Haushalt. Dieses legt man um die dickste Stelle des erigierten Penis. Dadurch wird der Umfang ermittelt. Den korrekten Kondome-Durchmesser erhält man dann, indem man den Umfang durch 2 teilt. Alternativ zu einem herkömmlichen Maßband, kann man sich spezielle Maßbänder zum Kondomgrößen berechnen online herunterladen und ausdrucken.
Der Kondomguide von My-Size-Condoms.com bietet bspw. ein sofort einsetzbares PDF-Maßband als kostenlosen Download. Einfach ausdrucken, ausschneiden, anlegen und die Größenempfehlung ablesen.
Mit dem Lineal zur richtigen Kondomgröße
Auch ein Lineal hat jeder zuhause. Man legt dieses auf Höhe der Schaftmitte unter dem erigierten Glied an. Auf der linken Seite des Penis wird die „Null“ des Lineals angesetzt, auf der rechten Seite lässt sich die Durchmesser-Zahl des Glieds ablesen. Den Durchmesser multipliziert man mit 3,14 um den Umfang zu erhalten. Diesen teilt man dann durch 2 und schon hat man den Wert für seine Verhüterli-Größe.
Condom Sizer um die Größe des Kondoms zu ermitteln
Um die Kondomgröße zu ermitteln gibt es sogar ein speziell für diesen Zweck kreiertes Werkzeug. Das Tool mit dem Namen „Condom Sizer“ bzw. „Kondometto“ wurde von ProFamilia und Vinico gemeinsam entwickelt, das u. a. online bestellt werden kann. Ein ähnliches Produkt ist der Kondomrechner „My.Sizer“. Es handelt sich um einen Messschieber, der am erigierten Penis angelegt wird. Die richtige Kondomgröße muss man dann nicht weiter berechnen – sie kann direkt abgelesen werden.
Im Video: Finde das passende MY.SIZE Kondom
Zeichen, dass das Gummi richtig sitzt
Meist merkt man schon beim Überziehen, ob man das Kondom in der richtigen Größe ausgewählt hat oder nicht. Gestaltet sich das Überrollen bereits schmerzhaft, benötigt man einen breiteren Pariser.
Wenn das übergezogene Kondom spannt, ist es ebenfalls zu eng. Das Latex-Material wird dabei zusätzlich beansprucht.
Es ist normal, wenn sich beim Gummi vereinzelt Falten bilden. Entstehen Luftblasen, so ist das Kondom aber eindeutig zu groß. Bei zu großen Verhütungsmitteln besteht die Gefahr, dass sie sich beim Sex zurückrollen und Sperma austritt.
Korrekte Aufbewahrung der Pariser
Kondome können ihre Qualität verlieren und durch Beschädigungen unbrauchbar werden. Um das zu verhindern, ist ihre korrekte Aufbewahrung wichtig.
Zum einen sollten Gummis möglichst kühl, trocken und vor Hitze und Sonne geschützt aufbewahrt werden.
Wer die Verhüterlis in seiner Tasche trägt, sollte aufpassen, dass sie nicht durch andere Gegenstände beschädigt werden: Taschenmesser, Schlüssel etc. könnten sie beschädigen.
Kondome haben übrigens ein Haltbarkeitsdatum. Ist dieses abgelaufen, sollte man sie nicht mehr verwenden.
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Achtung: Gummis können reisen
Pariser können in seltenen Fällen während oder nach dem Sex platzen. Dabei sind es nicht die Kondome mit zu kleinen Größen, sondern vor allem die zu großen Gummis die ggf. reisen.
Der Grund für einen Riss liegt in den Reibungsverhältnissen beim Ficken. Der Penis rutscht im zu großen Kondom und schiebt sich mehr und mehr nach „vorn“. Wenn dann auf der Außenseite des Gummis zu wenig Gleitwirkung herrscht, wird es ab einem gewissen Punkt von innen durch das Glied durchstoßen.
Auch beim Abrollen kann es zu Rissen kommen, wenn man bspw. mehr Kraft dafür aufwendet als notwendig ist.
Gleitmittel und Pariser korrekt zusammen nutzen
Auch wenn die Größe des Gummis stimmt, kann die falsche Verwendung von Gleitmittel dazu führen, dass es nicht richtig „sitzt“ und verrutscht.
Wenn man für den Sex Gleitmittel verwendet, muss dieses immer außerhalb des Kondoms aufgetragen werden. Gelangt es direkt auf den Penis oder die Innenseite des Gummis, so besteht die Gefahr, dass dieses abrutscht.
Riskant ist auch das Auftragen von ölhaltigem Gleitmittel wie Baby-Öl, Vaseline usw. Dadurch kann das Material des Kondoms angegriffen werden.
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Besserer Sex mit Kondomen
Gummis haben bei vielen Männern den Ruf, dass sie den Geschlechtsverkehr verschlechtern. Das Stück Latex sorge dafür, dass sich der Sex nicht mehr so gefühlsecht anfühle wie ohne.
Diese Männer übersehen jedoch, dass Pariser das Liebesspiel auch positiv beeinflussen können. Hat man es einmal geschafft, seine richtige Kondomgröße zu bestimmen, kann man sich auf verschiedene Feinheiten und Ziele konzentrieren.
Möchte man bspw. seinen Orgasmus länger hinauszögern, empfiehlt sich der Kauf von Gummis mit einer dickeren Wandstärke. Die Reibungen beim Sex werden dadurch nicht ganz so intensiv empfunden, sodass man länger durchhalten kann.
Einige Kondomhersteller werben mit Kondomen mit speziellem „Feuchtigkeit“-Feeling. Dadurch entsteht beim Überziehen ein Gefühl, das an das Eindringen in eine feuchte Vagina erinnert.
Wer auf Oralsex steht, kann seiner Sexpartnerin eine besondere Überraschung machen: Kondome mit ihrer Lieblings-Geschmacksrichtung sorgen dafür, dass sie noch mehr Spaß am Blasen hat.
Apropos Partnerin. Mit genoppten Gummis kann diese eine zusätzliche Stimulation erleben.
Die aufgezählten Extras von Noppen bis Extra-Feuchtigkeit gibt es für Kondome in allen Größen, sodass niemand auf ihre Vorzüge verzichten muss.
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