Im Sexreport 2019 beleuchtet der Erotik-Händler Orion einmal mehr das Thema Selbstbefriedigung und Sextoys. Die Teilnehmer der Studie haben Fragen zum wo, wie oft und womit ihrer erotischen Selbstliebe beantwortet. Das Ergebnis: Lovetoys sind unter den Deutschen sehr verbreitet.
Sextoys sind weit verbreitet
Jeder tut es, doch niemand spricht gerne drüber: Selbstbefriedigung. Bei den meisten Frauen und Männern ist die Scham einfach zu groß, sich mit anderen über diese sehr intime Aktivität auszutauschen. Dennoch ist es dem Erotik-Händler Orion gelungen, für die 2019er-Ausgabe des jährlich erscheinenden Sexreports zum Thema Selbstbefriedigung und Sextoys genügend Teilnehmer/innen zu finden. Insgesamt wurden 13.900 Frauen und Männer aus Deutschland zu ihrem Sexleben mit dem Schwerpunkt Masturbation und Lovetoys befragt.
Die Umfrage hat ergeben, dass kaum jemand auf Sexspielzeug zur Befriedigung der eigenen Lust verzichten möchte. Gerade einmal 10 Prozent der Befragten haben kein Sextoy bei sich zu Hause. Demgegenüber besitzen die Hälfte der Umfrageteilnehmer zwischen einem und fünf Lovetoys, was mit Abstand den größten Anteil ausmacht. 23 Prozent können wiederum sechs bis zehn, 10 Prozent elf bis zwanzig und 5 Prozent sogar mehr als zwanzig Exemplare vom frivolen Spielzeug ihr eigen nennen.
Vibrator ganz vorne
Liebesspielzeug ist so langsam kein Nischenprodukt mehr. Die Leute werden aufgeschlossener und stehen dazu, dass sie sich mit einem Toy auch gerne mal alleine Befriedigung verschaffen. Dafür braucht es nicht zwingend eine Sexpartnerin oder einen Sexpartner. Aber natürlich lässt sich ein Lovetoy auch perfekt ins Liebesspiel zu zweit einbinden, um dem gemeinsamen Vergnügen zusätzlichen Pep zu verleihen.
In Anbetracht der Vorteile von Sextoys wäre es also schade, zu lange auf Vibrator, Dildo und Co. zu verzichten. Kein Wunder, dass die meisten schon in jungen Jahren das erste Mal mit Sexspielzeug in Kontakt kommen. Von den Befragten zwischen 18 und 24 sagen ganze 42 Prozent, bereits ein Toy benutzt zu haben. Für die meisten ist die Volljährigkeit somit der Startschuss einer neuen bisher unbekannten Welt der Lust und Erotik. Unter 18 sind hingegen gerade einmal 12 Prozent bei ihrem Erstkontakt mit Lovetoys, 25 bis 30 Jahre sind nur 12 Prozent. In den höheren Altersgruppen sind es noch weniger, die das erste Mal von einem Sextoy Gebrauch machen. Spätstarter gibt es also kaum.
Und welches Lovetoy ist für den Erstkontakt am beliebtesten? Auch danach hat Orion gefragt. Das Ergebnis ist eindeutig: Der Vibrator. Von den befragten Frauen und Männern haben 43 Prozent ihre ersten Sextoy-Erfahrungen mit einem Vibrator gemacht. Deutlich dahinter mit 20 % belegt der Dildo den zweiten, der Penisring mit 13 Prozent den dritten, der Masturbator mit 5 Prozent den vierten und das Analtoy mit 4 Prozent den fünften Platz.
Mit 73 Prozent ist der Vibrator für die Deutschen auch über den Erstkontakt hinaus die Nummer 1 unter den Sextoys. Gleich dahinter mit 54 Prozent und 50 Prozent belegen Dildo und Penisring die Plätze zwei und drei. Die vorderen Plätze im Beliebtheitsranking sind also mit den beliebtesten Toys fürs erste Mal identisch. Am Geschmack ändert sich nach dem ersten Gebrauch eines Sexspielzeugs also nicht mehr viel.
Sexspielzeug wird online gekauft
Shopping ist ja bekanntlich die Lieblingsbeschäftigung der Deutschen. Ob Mode, Technik oder Unterhaltungsprodukte, wen erst einmal der Kaufrausch gepackt hat, der ist kaum noch aufzuhalten. Wie sieht es aber mit Sextoys aus? Neben all den Produkten der genannten Kategorien landet doch bestimmt auch erotisches Spielzeug beim Online-Einkauf hin und wieder im Warenkorb?
Rund ein Viertel der Befragten gibt an, sich einmal im Jahr neue Lovetoys zuzulegen. 22 Prozent kaufen hingegen weniger als einmal im Jahr Sexspielzeug. Jedoch sind einige Deutsche auch sehr darauf erpicht, an der Sextoy-Front immer auf dem aktuellen Stand zu sein und sich regelmäßig neues Sexspielzeug zu kaufen. Für 17 Prozent steht deshalb einmal im halben Jahr ein Lovetoy-Kauf an, für 15 Prozent alle drei Monate. 7 Prozent erweitern ihre Sammlung an Sexspielzeug einmal im Monat und 8 Prozent tun dies sogar öfters als einmal im Monat.
Gekauft wird vorzugsweise online. Ganze 86 % der Umfrageteilnehmer kommen vor allem übers Internet an neue Lovetoys. Allerdings suchen immerhin auch noch 56 % stationäre Erotik-Geschäfte auf. Nur 10 % lassen sich Lovetoys schenken.
Top-Lustpunkte bei Frauen und Männern
Handarbeit oder Sextoy? Das sieht wohl jeder anders. So sind 58 Prozent der Frauen und Männer Freunde von Selbstbefriedigung ohne jegliche Hilfsmittel, 42 Prozent nutzen hingegen lieber Toys für ihr erotisches Vergnügen. 34 Prozent möchten sogar auf keines von beidem verzichten und finden eine Hand-Toy-Kombi am besten.
Ob nun mit der Hand oder mit einem Toy, am wichtigsten ist es ohnehin, die Lustpunkte am Körper zu kennen. Vor allem Paare sollten wissen, an welchen Stellen sie die Partnerin oder den Partner berühren müssen, um dieser/m ein Lusterlebnis der Extraklasse zu verschaffen. Was sind also die beliebtesten erogenen Zonen von Frauen und Männern?
Bei Frauen – wie sollte es auch anders sein – ist die Klitoris ganz vorne (78 Prozent). Knapp dahinter befindet sich der G-Punkt (48 Prozent) und die Brustwarzen (39 Prozent). Männer finden hingegen Berührungen an der Eichel (63 Prozent) und den Hoden (34 Prozent) besonders erregend.
Reden ist Silber, schweigen ist Gold
Trotz einem insgesamt offeneren Umgang mit Selbstbefriedigung und Lovetoys bewahren die meisten über das Thema lieber Stillschweigen. Zwar geben zwei Drittel der Befragten an, mit der Partnerin oder dem Partner über diesen intimen Lebensbereich zu sprechen. Und immerhin noch 30 Prozent tun dies sogar im engsten Freundeskreis. Mit losen Bekannten, der Familie oder den Kollegen wird hingegen nur von den wenigsten über Masturbation und Sexspielzeug gesprochen. 24 Prozent verzichten sogar gänzlich auf den Austausch über das doch sehr pikante Thema.
Selbstbefriedigung und Lovetoys sind mittlerweile also weiter verbreitet als noch vor einigen Jahren. Allerdings muss die öffentliche Akzeptanz noch zunehmen. Erst dann werden sich mehr Leute trauen, ohne Angst verurteilt zu werden, anderen von den eigenen Vorlieben in diesem Bereich zu erzählen.
Den kompletten Sexreport 2019 gibt es hier als PDF.