Fast jeder Mensch schaut Pornos, das ganze Internet ist voll von ihnen. Allerdings soll es vielen Menschen an Kompetenz im Thema Pornokonsum mangeln. Der „Porno Guide“ von Sexfilm-Regisseurin Paulita Pappel soll Abhilfe schaffen. Das Ziel des Kurses: Weniger Scham und das Entdecken von noch geileren Inhalten.
Es mangelt den Zuschauern an Pornokompetenz
Obwohl die meisten Menschen nicht gerne dabei erwischt werden wollen, ist Pornoschauen für viele Alltag. Dementsprechend sieht Paulita Pappel, Pornoproduzentin und Gründerin der Porno-Plattform Lustery, Pornos nicht als etwas Schlechtes, sondern als etwas Positives an. „Pornos können Teil einer gesunden Sexualität sein“, erklärt Pappel.
Dennoch wüssten viele Pornokonsumenten nicht, wie sie mit dem Angebot umgehen. „Die Beziehung zu Pornos ist oft schambesetzt“, findet die Expertin. Es mangele Menschen an Wissen über Pornos und dem reflektierten Umgang mit Sexfilmen. „Pornokompetenz“ nennt Paulita Pappel das – und möchte mit einem Online-Kurs Abhilfe schaffen.
Online-Kurs für Pornokompetenz ist gratis erhältlich
Der Kurs mit dem Namen „Porno-Guide – Pornos schauen in acht Schritten“ ist online bei Joyclub gratis verfügbar und zielt darauf ab, dass die Zuschauer ihre Pornogewohnheiten hinterfragen, Neues entdecken und letztlich mehr von ihrem Pornokonsum haben.
„Wir wollen Menschen Informationen vermitteln und Werkzeuge für einen selbstbestimmten Pornokonsum an die Hand geben, damit sie eigene Fantasien entdecken und die eigene Lust erforschen können“, erklärt Paulita Pappel.
Mit „Wir“ meint die Pornoregisseurin vor allem ihr Bildungs-Team, bestehend aus der Kulturwissenschaftlerin Madita Oeming, der erotischen Content-Creatorin Yma Louisa und einem Männercoach namens Mitu. Die vier Experten leiten durch die unterschiedlichen Lektionen des Kurses – Hausaufgaben inklusive.
Pornos gehören zum Alltag und sind nichts Schlechtes
Neben dem kompetenten Umgang mit Pornos ist ein weiteres Ziel des Kurses, dass Menschen mehr über das Thema reden können. Madita Oeming, die sich in der Vergangenheit schon häufig für Pornos und gegen Zensur starkgemacht hat, erklärt: „Mir ist es wichtig, Mythen aufzudecken, Ängste zu nehmen und Kompetenzen zu vermitteln, um aus dem vielfach besprochenen Tabu ein Alltagsthema zu machen.“
Mit dem Joyclub hat das Team für die Verbreitung des Kurses einen passenden Partner gefunden. Die sexpositive Community setzt sich schließlich für sexuelle Selbstbestimmung, Vielfalt und die Enttabuisierung von pornografische Inhalte ein. Einige Mitglieder produzieren selbst heiße Videos und Bilder für die Community.
„Die Idee eines Porno-Guides ist großartig und passt zu uns. Mit unserem Format Sex Education richten wir uns an alle, die ihre Sexualität weiterentwickeln wollen“, erklärt Dr. Ingmar Ackermann, CEO von Joyclub.
Mit über fünf Millionen registrierten Mitgliedern hat der Joyclub eine große Reichweite und könnte dem Bildungsprojekt einen ordentlichen Schub geben.