Anbieter und Nutzer der Social-Sex-Plattform OnlyFans atmen auf. Das erst vor wenigen Tagen geplante Verbot von pornografischen Inhalten ist mit der Twitter-Verlautbarung des Unternehmens vom 25. August 2021 bereits wieder vom Tisch.
In dem Tweet entschuldigt sich OnlyFans bei seiner Community, die online massiv gegen das Verbot protestiert hatte, und verspricht weiterhin allen Anbietern ein Zuhause bieten zu wollen.
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Probleme mit dem Jugendschutz
OnlyFans hatte ursprünglich verlauten lassen, vor allem auf Wunsch der am Unternehmen beteiligten Banken und Zahlungsanbieter nicht mehr länger eine Plattform für explizite sexuelle Inhalte sein zu wollen. Lediglich vergleichbar harmlose Nacktbilder und Videos wären weiterhin erlaubt gewesen.
Der Grund für die überraschend neue Keuschheit von OnlyFans lag wahrscheinlich in der fehlenden Altersverifizierung, die nicht mehr mit dementsprechend überarbeiteten Richtlinien für Zahlungsdienstleister vereinbar ist.
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Kehrtwende in Sachen Sex
Dass OnlyFans zurückgerudert ist, verwundert nicht. Hätte sich das Unternehmen doch mit der Anti-Porno-Regelung, die ab dem 1. Oktober dieses Jahres in Kraft treten sollte, ins eigene Fleisch geschnitten, da sich die Website in erster Linie als Anbieter von Sex-Content einen Namen gemacht hat.
Die Androhung bekannter Erotik-Darsteller und Influencer, ihren OnlyFans-Account im Falle eines Verbots zu löschen, hat dem Unternehmen offensichtlich vor Augen geführt, dass man seine umsatzstärksten Anbieter nicht vergraulen sollte.
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Das Kostenmodell von OnlyFans
So wird OnlyFans vorwiegend von Erotik-Stars genutzt, um pornografische Inhalte in Form von Fotos und Videos gegen Bezahlung anzubieten. Um auf diese zugreifen zu können, müssen die Kunden Abonnements in Höhe von zumeist 4,99 bis 19,99 Euro abschließen.
Für das Abrufen exklusiver Video- und Bild-Inhalte können auch Extrakosten anfallen. 80 Prozent der Umsätze wandern dabei in die Tasche des jeweiligen Anbieters, während 20 Prozent von OnlyFans einbehalten werden.
Die Nutzung der Plattform durch Prominente wie Musiker, Künstler und Sportler abseits der Porno-Branche und die Social-Media-Funktionen wie die Möglichkeiten des Verfassens von Posts, Kommentaren und privaten Nachrichten tragen hingegen weniger zum Umsatz von OnlyFans bei.
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Ein Sex-Portal mit rosigen Aussichten
Im Jahr 2016 gegründet vom britischen Unternehmer Timothy Stokely, gehört OnlyFans mittlerweile mehrheitlich dem ukrainisch-amerikanischen Geschäftsmann Leonid Radvinsky. Mit rund 130 Millionen registrierten Nutzern konnte OnlyFans 2020 einen Umsatz von mehr als 2 Milliarden Dollar verbuchen. Medienberichten zufolge soll der Umsatz 2021 auf rund 6 Milliarden, 2022 sogar auf über 12 Milliarden Dollar steigen.
Um diese Ziele erreichen zu können, wird OnlyFans aber wohl nicht um die Überprüfung der Volljährigkeit von Anbietern und Kunden herumkommen. Eine solche Personalausweis-Kontrolle ist auf einigen vergleichbaren Plattformen bereits gängige Praxis.
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