Dass die Menschen wegen des Corona-Lockdowns und den Kontaktbeschränkungen vermehrt zu Hause waren und sind, liegt auf der Hand. Doch geht damit auch ein Anstieg sexueller Aktivitäten einher? Eine von dem Erotik-Unternehmen Orion in Auftrag gegebene Forsa-Studie hat diese Frage im September 2021 untersucht.
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Sex-Treiber Corona?
Im Gegensatz zur landläufigen Meinung, die Situation einer Pandemie würde die Menschen zu mehr Sex in den eigenen vier Wänden animieren, wird zumindest von den Ergebnissen dieser Studie nicht bestätigt. So gaben 73 Prozent der über 1000 befragten Frauen und Männer im Alter zwischen 18 und 49 Jahren an, dass die Coronakrise keine Auswirkungen auf ihr Liebesleben hat.
Die Tendenz geht sogar in die andere Richtung. Wenn eine Veränderung aufgefallen war, äußerte sich diese eher in weniger als mehr Sex mit dem Partner oder der Partnerin.
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Die Lust auf Selbstbefriedigung steigt an
Zudem wurden die Studienteilnehmer*innen befragt, ob sie zu Zeiten von Corona eher mehr oder weniger onaniert haben. Mit 77 Prozent stellten auch hier rund drei Viertel der Personen fest, dass sich diesbezüglich nichts geändert hätte.
Spannend wird es beim Blick auf die übrigen Prozentzahlen. Während acht Prozent eher seltener masturbiert hätten, würden sich elf Prozent der Singles und der in einer Beziehung lebenden Personen häufiger als vor Corona mit sich selbst vergnügen.
Besonders signifikant ist hierbei der Anstieg bei den Frauen im Vergleich zu einer im Jahr 2017 erhobenen Forsa-Studie. Waren es zu dem Zeitpunkt noch 49 Prozent, die laut eigener Aussage einmal im Monat oder öfters masturbieren, stimmten dieser Aussage 2021 ganze 60 Prozent zu.
Männer sind in Bezug auf die prozentuale Häufigkeit dennoch Spitzenreiter bei der Selbstbefriedigung. Zudem ist auch hier ein leichter Anstieg von 79 auf 85 Prozent zu verzeichnen.
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Sextoy-Nachfrage nimmt zu
Auch in Bezug auf die Verwendung von Sexspielzeugen wurden Frauen und Männer befragt. Im Verhältnis zur vorangegangenen Studie stieg die Anzahl der Personen, die sich mindestens ein Lovetoy angeschafft haben, von 47 auf 51 Prozent leicht an.
Hier lohnt sich eine tiefergehende Analyse der Zahlen. Zwar ist die Anteil derer, die im Besitz eines Sextoys sind, um fünf Prozent geringer als bei der letzten Befragung. Ganze neun Prozent legte jedoch die Gruppe der Personen zu, die mehr als ein Lovetoy besitzen – insbesondere in der Altersklasse zwischen 30 und 39 Jahren.
Auffällig ist zudem, dass viele Paare Spaß an der Verwendung von Sexspielzeugen haben. Laut Studienergebnissen stieg der Anteil der Partnerschaften, die mehr als ein Lovetoy in ihr Liebesleben einbauen, um rund zehn Prozent.
Motivation für den Gebrauch von Sextoys
Der Fantasie ist beim Einsatz von Sexspielzeugen keine Grenzen gesetzt. Doch gibt es einen Unterschied zwischen ihr und ihm, wenn man nach den Gründen für die Verwendung von Lovetoys fragt? Das Forsa-Institut hat bei den Probanden nachgehakt, wobei Mehrfachantworten möglich waren.
So haben Lovetoys wie ein Dildo oder Liebeskugeln für rund 64 Prozent der Frauen die Funktion, bei der Masturbation behilflich zu sein. Bei den männlichen Befragten sagten hingegen 61 Prozent, dass ein Sexspielzeug dazu geeignet ist, für mehr Abwechslung beim Sex mit den dem Partner oder der Partnerin zu sorgen.
Dieser Aspekt landete bei Frauen auf zweiten Platz, aber noch vor der Angabe, dass sie mit Sextoys einfacher in der Lage wären, zum Höhepunkt zu gelangen. Die zweitmeisten Stimmen bei den Männern mit 53 Prozent Zustimmung erhielt die Antwort, dass man mit Lovetoys seinem Partner oder seiner Partnerin eine Freude machen kann.
Qualität vor Quantität beim Sex-Vergnügen
Regelmäßiger Sex hat auch aufgrund der damit einhergehenden Hormonausschüttung eine positive Auswirkung auf die Psyche und den Körper. Das ist wissenschaftlich belegt. Doch Masse ist nicht immer gleich Klasse.
Diesbezüglich ergab die Umfrage, dass die Zufriedenheit der Studienteilnehmer*innen am höchsten ist, wenn sie durchschnittlich an zwei oder drei Tagen in der Woche Sex haben. Täglicher Sex hingegen würde eher zu einem wenig prickelnden Gefühl der Routine führen.