Umfrage zeigt: So wirkt sich die Inflation auf das Escort-Gewerbe aus

Alles ist teurer geworden – von Lebensmitteln bis zur neuesten Technik. Und auch am Paysex-Gewerbe ist die Inflation nicht spurlos vorbeigegangen. Was das für die Sexarbeiter und ihre Kunden bedeutet, hat das Rotlicht-Portal Kaufmich.com nun in einer Umfrage untersucht.

Inflation hat das Escort-Gewerbe stark verändert

Befragt wurden 227 Escorts und 1.340 Kunden zum Umgang und zu ihren Erfahrungen mit der aktuellen Situation rund um die massiven Preissteigerungen. Hat sich das Verhalten beim Kauf sexueller Dienstleistungen verändert?

Ergebnis: Der Großteil der Befragten aus beiden Gruppen gibt an, starke Auswirkungen festgestellt zu haben. Lediglich 8,4 % der Escorts und 4,9 % der Kunden sind nicht von den gestiegenen Preisen betroffen, können also von keiner Veränderung im Vergleich zu vorher berichten.

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Freier wollen weniger ausgeben

Doch was sind die konkreten Veränderungen? Etwa geringere Einnahmen auf der einen und ein Rückgang der Kauffreude auf der anderen Seite?

Sicherlich verdienen Escorts aktuell weniger als noch vor der Krise und auch Kunden nehmen statt zwei Mal vielleicht nur noch einmal im Monat Paysex-Angebote in Anspruch. Darüber hinaus haben sich jedoch auch noch weitere Dinge geändert.

So berichten die befragten Escorts vielfach, dass jetzt deutlich mehr Kunden wegen der herrschenden Situation die Konversation mit ihnen suchen. Etwa um die Preise runterzuhandeln, wie rund 37,4 % von ihnen berichten. Kein Wunder also, dass sich 44,9 % der Sexarbeiter Sorgen darum machen, dass die Kunden künftig weniger Geld für sexuelle Dienstleistungen ausgeben.

Preise stabil trotz geringerer Zahlungsbereitschaft

Umso überraschender ist es, dass ganze 60,9 % der Escorts bis dato bei ihren Preisen vor der Inflation geblieben sind. Allerdings scheint das auch nur eine Momentaufnahme zu sein. 12,8 % werden laut der Umfrage von Kaufmich auf kurz oder lang nämlich um Preissteigerungen nicht herumkommen.

Von den 26,9 % der Escorts, die ihre Preise bereits erhöht haben, haben das 62,2 % entsprechend des Angebots getan. Nur bei 12,2 % hat eine Anpassung der Preise um 10 % über dem, was die einzelnen Dienstleistungen vorher gekostet haben, stattgefunden.

Statt beim Sex wird bei den Heizkosten gespart

Sex-Verzicht wegen Inflation? 26,2 % der Kunden sagen, schon jetzt weniger für Sex ausgegeben zu haben und 24,2 % planen das 2023 zu tun. Denn immerhin haben 29,5 % bereits nennenswerte Preiserhöhungen bei Escorts festgestellt.

Konkret wollen in diesem Jahr 34,4 % der Kunden bis zu 1.000 Euro, 26,5 % bis zu 500 Euro und 17,5 % bis zu 100 Euro ausgeben. Für 27,3 % kommt trotz der gestiegenen Preise Sex-Verzicht nicht in Frage. Stattdessen wollen sie lieber an den Heizkosten sparen.