Alle tun es, keiner redet darüber: Selbstbefriedigung. Die Erotikcommunity Joyclub hat nun die eigenen Mitglieder darum gebeten, in einer Umfrage endlich mal die Karten auf den Tisch zu legen und über die persönlichen Masturbations-Routinen zu sprechen. Die Ergebnisse sind vor allem in Hinblick auf etwaige Geschlechterunterschiede im Solo-Sex-Verhalten interessant.
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Mehr als ein Drittel der Männer masturbieren täglich
Masturbation ist bekanntlich ein heikles Thema, über das die meisten den Mantel des Schweigens legen – nicht so Joyclub.de. Die Erotikcommunity hat 2.000 der insgesamt 3,5 Millionen Mitglieder in einer Umfrage zu verschiedenen Aspekten (Häufigkeit, Länge, Hilfsmittel etc.) ihres Solo-Sex-Verhaltens befragt. Bei der anschließenden Auswertung der Antworten wurde insbesondere auf die Unterschiede zwischen Männern und Frauen geachtet.
Zunächst zu der Frage, die für viele wohl am interessantesten ist: Wer legt am häufigsten bei sich selbst Hand an, Männer oder Frauen? Wenig überraschend konnte hier festgestellt werden, dass das starke Geschlecht deutlich regelmäßiger Solo-Sex betreibt. So sagen 34,8 % der männlichen Umfrageteilnehmer, dass sie sich täglich oder sogar mehrmals täglich selbst befriedigen, von den weiblichen Umfrageteilnehmern tun das hingegen nur 14,8 %.
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Männer masturbieren länger als Frauen
Ein ähnlich großer Unterschied ergab sich für die Dauer von Masturbations-Sessions. Gerade einmal 9,5 % der Männer kommen in unter fünf Minuten zum Höhepunkt. Bei ganzen 23,8 % von ihnen, also knapp ein Viertel, dauert das Onanieren sogar länger als eine halbe Stunde.
Die Frauen legen im Durchschnitt ein deutlich höheres Tempo vor und zögern ihren Orgasmus nicht so lange hinaus. Man könnte auch davon sprechen, dass Frauen beim Masturbieren zielorientierter vorgehen als Männer. So geben 13,4 % der weiblichen Befragten an, unter fünf Minuten bis zum Höhepunkt zu brauchen, und nur 17,4 % betreibt Solo-Sex länger als 30 Minuten.
Als bevorzugten Ort für diese Art der Entspannung nennen die Männer neben dem Bett die heimischen Dusche oder Toilette. Demgegenüber legen Frauen am liebsten in der Badewanne oder im Auto bei sich Hand an.
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Was für Männer Pornos sind, sind für Frauen Sextoys
Unterschiede zwischen den Geschlechtern zeigen sich auch bei der Frage nach Hilfsmitteln zur Selbstbefriedigung – ob nun visuelle Reiz in Form von Pornoseiten oder physische Dinge wie Sextoys.
Von den männlichen Befragten geben nicht mehr als 4,6 % an, beim Masturbieren gänzlich auf Pornografie verzichten zu können. Um sich in die Richtung Stimmung zu versetzen, reicht bei den meisten Männern die Einbildungskraft allein also scheinbar nicht aus. Damit die Gedanken angeregt werden, muss wohl auch dem Auge etwas geboten werden.
Anders ist es bei den Frauen. So sagen ganze 27,1 % der weiblichen Umfrageteilnehmer, also mehr als ein Viertel, dass für sie Pornos bei der Selbstbefriedigung kein Faktor sind. Dafür stehen bei ihnen Sextoys hoch im Kurs – nur 11 % verzichten beim Solo-Sex auf die Verwendung von erotischem Spielzeug. Auf Platz eins mit 44 % favorisieren die meisten Frauen Klitoris-Stimulatoren wie den Satisfyer oder den Womanizer, gefolgt von klassischen Vibratoren mit 33,9 % auf Platz zwei und Dildos mit 11 % auf Platz drei.
Bei den Männern sind Sextoys hingegen nicht sonderlich gefragt. 54,6 % von ihnen, also mehr als die Hälfte, masturbiert gänzlich ohne die kleinen physischen Lustspender.
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Nur wenige Männer und Frauen denken beim Masturbieren an den eigenen Partner
Sexuellen Fantasien sind bekanntlich keine Grenzen gesetzt. Insbesondere Frauen scheinen sich dieses Motto zu Herzen zu nehmen. So geben über die Hälfte (54,1 %) von ihnen an, sich beim Masturbieren Dinge vorzustellen, die sie sich bei realem Sex nicht trauen würden. Von den Männern lassen sich hingegen nur 41,3 % zu derartigen Träumereien hinreißen.
Was die konkreten Fantasien angeht, stellen sich die Männer bei der Selbstbefriedigung am liebsten Analsex (11,1 %), die Dreierkonstellation Mann-Frau-Frau (8,9 %) und „normalen“ Sex (8,5 %) vor, Frauen am liebsten BDSM-Spiele (14,5 %), die Dreierkonstellation Mann-Mann-Frau (12,3 %) und sehr harten Sex (8,9 %).
Der eigene Partner spielt bei Masturbationsfantasien hingegen eher weniger eine Rolle. Gerade einmal 12 % der Männer in einer Beziehung und 17,7 % der Frauen in einer Beziehung haben diesen beim Solo-Sex Kopf.
Demgegenüber stört es viele nicht, wenn der eigene Partner beim Handanlegen physisch anwesend ist. Mit 60,8 % und 71,1 % geben ein Großteil der Männer und Frauen an, schon mal masturbiert zu haben, während dieser neben ihnen geschlafen hat.
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