Pornoseite xHamster ist zurück: Ein einfacher Trick half gegen die Netzsperre

Am 10. März 2022 war die Website xhamster.com aus Deutschland kurzzeitig nicht abrufbar. Grund war eine Sperrung durch die fünf größten Internetprovider. Doch das Publikum von xHamster musste sich nur kurz bei der Konkurrenz umsehen: Noch am selben Tag war das Angebot der Pornoseite wieder verfügbar.

An xHamster wird ein Exempel statuiert

Schon seit Jahren zieht sich der Streit zwischen xHamster und den deutschen Jugendschutz-Behörden. Als eine der angesagtesten Pornoseiten hat die Medienaufsicht xHamster offenbar ausgewählt, um ein Exempel zu statuieren. Der Grund für den Unmut: Minderjährige haben freien Zugang zu den Inhalten der Pornoseite.

Die Altersverifizierung „Ich bin 18 oder älter – xHamster betreten“ sei leicht zu umgehen und stelle für Minderjährige keine echte Einschränkung dar. Dementsprechend fordert die Medienaufsicht in Deutschland seit langem, dass Pornoseiten zu einer funktionierenden Altersverifikation wechseln sollen.

Doch eine Verifikation mit dem Ausweis, davon sind viele Porno-Konsumenten sicher nicht begeistert. Die großen Pornoseiten befürchten, dass ihnen mit der Altersverifikation ein großer Teil des Publikums abwandern würde. Und so kam xHamster der Aufforderung der deutschen Medienaufsicht zwei Jahre lang nicht nach.

Anfang März hat die Kommission für Jugendschutz (KJM) dann als letzte Lösung die fünf größten Internetprovider hierzulande dazu aufgefordert, die Domain de.xhamster.com für den Zugriff aus Deutschland zu sperren.

Neue Adresse für pornografische Inhalte

Die Lösung für xHamster war recht einfach. Statt unter de.xhamster.com sind die pornografischen Inhalte nun über deu.xhamster.com erreichbar. Schließlich hat die KJM nur eine einzige Subdomain sperren lassen. Auch, wer im Browserfenster xhamster.com eingibt, wird auf die neue deutsche Seite weitergeleitet.

Die für die Sperre verantwortlichen Personen haben mit einem solchen Vorgehen gerechnet, geben sich jedoch nicht geschlagen. Gegenüber netzpolitik.org erklärt eine Sprecherin: „Diese Entwicklung ist in Anbetracht des bisherigen Verhaltens der Anbieterin wenig überraschend. Auch um dieses Angebot werden wir uns kümmern – wir sind da sehr zäh.“

Ob die Pornoseitenbetreiber jedoch vielleicht noch zäher sind? Derzeit läuft am Oberlandesgericht in Münster ein Eilverfahren von drei großen Pornoportalen, die gegen etwaige Sperren ihrer Seiten klagen. Und auch wenn die Seitenbetreiber hier scheitern: Die KJM muss ihre Strategie ändern, denn Subdomains sind kaum Grenzen gesetzt.