Die Porno-Plattform xHamster.com wird wegen unzureichendem Jugendschutz künftig für Nutzer aus Deutschland nicht mehr abrufbar sein. Die Netzsperre ist auf eine einstimmige Entscheidung der Kommission für Jugendmedienschutz zurückzuführen.
Jugendschützer blocken xHamster für deutsche Nutzer
Die Porno-Gemeinde hierzulande schreckt auf: xHamster-Aus in Deutschland!
Bereits im vergangenen Jahr prangerten Jugendschützer die fehlenden Maßnahmen zum Schutz von Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren der beliebten Porno-Seite an. Denn die Inhalte der Plattform verstoßen laut §4 Abs. 2 des Jugendmedienschutz-Staatsvertrags (JMStV) gegen den hiesigen Jugendschutz.
Doch man zeigte sich kompromissbereit und räumte Zeit für Nachbesserung ein, zum Beispiel in Form eines Systems zur Altersverifikation. Wir haben darüber berichtet.
Offenbar wurde jedoch keine Einigung erzielt, sodass xHamster für deutsche Nutzer in letzter Konsequenz gesperrt wird. Dies entschied die Kommission für Jugendmedienschutz (KJM) einstimmig.
Die Sperrverfügung bezieht sich hierbei auf die Domain „de.xHamster.com”, welche von den fünf größten Internetanbietern in Deutschland nun aus dem Netz genommen werden muss.
Andere Porno-Plattformen ebenfalls im Visier der Medienaufsicht
xHamster wird weltweit täglich von rund 25 Millionen Internetnutzern besucht. In Deutschland gehört sie zu den fünf beliebtesten Porno-Seiten.
Und xHamster ist nicht die erste und einzige Porno-Plattform, die von den Sittenwächtern ins Visier genommen wurde ‒ auch wenn bei anderen Seiten bislang keine Sperrung durchgesetzt werden konnte.
So wurden 2020 von der Landesanstalt für Medien NRW drei Verfahren gegen die in Deutschland sehr populären Porn-Seiten Pornhub, YouPorn und MyDirtyHobby geführt. Ebenfalls wegen des Vorwurfs eines unzureichenden Jugendschutzes.
Auch der Websperre von xHamster ging ein Verfahren der Landesmedienanstalt voraus. Und dieses zog eine regelrechte Odyssee nach sich, im Rahmen derer zunächst Kontakt zu der Medienaufsicht in Zypern, wo die xHamster-Betreiberfirma Hammy Media Ltd. ihren Hauptsitz hat, aufgenommen wurde. Die jedoch wies jegliche Zuständigkeit für die Einhaltung der Jugendschutzbestimmungen der Porno-Plattform in Deutschland von sich.
Es wurden weitere Schritte eingeleitet, bei denen unter anderem der Host-Provider von xHamster ermittelt wurde. Ein langes Hin und Her, da alle Firmen ihren Sitz im Ausland haben und Kontaktversuche oft erfolglos blieben.
Letztlich entschied man sich deshalb dazu, direkt bei den hiesigen Internetanbietern eine Sperrverfügung durchzusetzen, da diese Unternehmen greifbar sind.